Thalassotherapie


Dem griechischen Arzt Hippokrates wird die Entdeckung zugeschrieben, dass Wunden an den Händen von Fischern ohne Infektionen heilten. Er schloss dar-aus, dass das Meer aktive Heilkräfte besitzen müsste und verschrieb seinen Patienten Meerwasserumschläge und Bäder. Damit wird Hippokrates wie bei so vielen Naturheilverfahren auch die Begründung der Thalassotherapie nachgesagt. Die Heilkräfte des Meeres gerieten aber über die Jahrhunderte in Vergessenheit und so musste der Engländer Richard Russel sie im 18. Jahrhundert wiederentdecken, um die moderne Thalassotherapie ins Leben zu rufen. 



Thalassotherapie

Thalassotherapie ist die geregelte, gleichzeitige Nutzung der Elemente Meeresklima, Luft, Meerwasser, Meeresschlamm sowie Sand und Algen zur Heilung bei paralleler medizinischer Überwachung an einem besonderen Ort, der nicht weiter als 400 Meter vom Meer entfernt ist. Diese Definition des französischen Gesundheitsministeriums zeigt, dass eine Thalassotherapie weder nur ein Urlaub am Meer ist, noch in der heimischen Badewanne mit Salz aus dem Toten Meer effektiv durchgeführt werden kann. Denn für eine wirksame Thalassotherapie bedarf es
einer Fülle an Faktoren, wie Wasser und Sonne, Luft und Bewegung, die zudem mit dem speziellen Kurcharakter und der Ausschaltung des Alltags einher gehen. Die simultane Ausnutzung der einzelnen Faktoren des Meeresmilieus macht die Besonderheit der Thalassotherapie aus, die damit eine Mischung aus Balneotherapie, Klimatherapie und Bewegungstherapie ist. Darüber hinaus nutzt sie Elemente wie Massagen und Packungen. 


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Das altgriechische Wort für Meer ist Thalassa 
In seiner Schrift Über Luft, Wasser und Örtlichkeiten hielt Hippokrates (um 460 v. Chr.) erstmals die Wirksamkeit von Meerwasseranwendungen bei Ischias leiden und Rheuma fest. Über die gesamte griechische und römische Antike hinweg waren Meeresbäder daher äußerst beliebt, man wurde ihrer entzündungshemmenden Wirkung gewahr, ohne jedoch die Ursachen dafür zu kennen. Da im Mittelalter Wasser als der Auslöser von Pest- und Syphilisepidemien schlechthin galt, waren Bäder allseits verpönt und das Wissen um ihre gesundheitsfördernde Wirkung ging verloren. 

 

Erst die Entdeckung des Londoner Arztes Richard Russel von 1750, dass am Meer lebende Menschen seltener erkranken als im Landesinneren lebende, ließ die Popularität der Therapiemethode langsam wieder steigen. Seebäder verbreiteten sich von England aus über den Kontinent. In den ersten deutschen Seebädern Norderneys, Sylts und Helgolands wurden zunächst nur kranke Stadtkinder therapiert, bevor ab dem späten 19. Jahrhundert die Seebäder der Nord- und Ostsee vom Adel und dem gehobenen Bürgertum erobert wurden. 

Die moderne Thalassotherapie konnte aber erst durch die wissenschaftlichen Entdeckungen des französischen Biologen René Quinton begründet werden, der bewies, dass die positiven medizinischen Effekte des Meerwassers auf die Ähnlichkeit seiner Zusammensetzung zum menschlichen Blutplasma zurückzuführen sind. Durch Meerbäder und Meerwasserbehandlungen können wir unsere Körper mit lebenswichtigen Mineralstoffen und Spurenelementen wieder aufladen. 


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Heilkräfte der Thalassotherapie
 
Das Potenzial der Thalassotherapie liegt in zwei Elementen, dem heilenden Salz im Meer und den lebenswichtigen Mineralien der Alge. Meersalz enthält ein beträchtliches Quantum an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen, auf denen die medizinische und kosmetische Wirkung des Meerwassers beruht: Im Durchschnitt enthält ein Liter Meerwasser unter anderem rund 11060 mg Natrium, 1340 mg Magnesium, 418 mg Calcium und 416 mg Kalium alles lebenswichtige Mineralstoffe, die durch zahlreiche Spurenelemente wie Jodid, Bromid, Fluorid und Lithium ergänzt werden. Je nach Meer variiert die Salz- und damit die Vitalstoffkonzentration allerdings. 


Grundsätzlich ist sie in südlichen Meeren höher als in nördlichen, da die Wasserverdunstung im Süden höher ist als im Norden. Die moderne Thalassotherapie findet heute sowohl direkt im Meer als auch in Meerwasserbecken im Therapiezentrum statt. Obwohl direkte Meeresbäder als die aktivste Form der Thalassotherapie gelten, wird heute meist frisches Meerwasser zu den entsprechenden Thalasso Zentren gepumpt, mehrmals gefiltert und auf etwas über 33 ° C erwärmt. Das oft raue Klima der Atlantikküste sowie der Nord- und Ostsee führt im Winter häufig zu Kältestress, und auch im Sommer würde die niedrige Temperatur des Meeres in nördlichen Gefilden all diejenigen Kranken ausschließen, die schlecht auf Kälte reagieren, wie etwa Rheumatiker. Die Erwärmung des Meerwassers wirkt dagegen entspannend auf die Muskulatur und schmerzlindernd bei Gelenkerkrankungen der Indikationsbereich wird damit erweitert. Zudem kann die Haut bei erwärmtem Wasser die Wirkstoffe schneller absorbieren.


Die Therapie besteht z.B. aus Bädern, Wassergymnastik in Meerschwimmbecken, Massagebädern, bei denen die Haut durch kleine Düsen in erwärmtem Meerwasser massiert werden, sowie aus Inhalationen aus Meeresaerosol. 

Aerosol ist ein Gemisch aus Luft und festen oder flüssigen, auf jeden Fall aber extrem kleinen Schwebestoffen, wie man es vom Nebel kennt. Aerosolinhalationen, insbesondere mit Meeresaerosol, dienen der Befreiung der Atemwege und der Stärkung der Widerstandskräfte. Bei der Thalassotherapie können diese Inhalationen auf zwei Weisen verabreicht werden. Durch Vernebelung von Meerwasser in Räumen des Therapiezentrums oder durch das Einatmen der Luft direkt am Strand. 

Die Vorteile der zweiten Form liegen darin, dass sie mit anderen Reizfaktoren kombiniert wird, wie Luft und Sonne. Gleichzeitig bestehen hier auch die größeren Gefahren, da die UV-Strahlung der Sonne am Meer besonders hoch ist. Insbesondere Neuankömmlinge müssen sich daher vor Sonnenbrand schützen. 


Das zweite wichtige Kraftfeld der Thalassotherapie, die Alge, wird vor allem in Form von Pakungen und Wickeln, aber auch als Bad und in der Nahrung verabreicht. Meeresalgen sind reich an essentiellen Aminosäuren, Carotin und den Vitaminen E, K, B1, B2 und B12 sowie Vitamin C und enthalten mehr als 45 Mineralien und Spurenelemente. So finden sie nicht nur in der Medizin zum Abbau von Stress und zur Rheumabehandlung, sondern auch in der Kosmetik zur Zellulitis Reduktion Einsatz. 


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Stürmische Nordsee oder behagliches Mittelmeer? 
Obwohl die Ursprünge der modernen Thalassotherapie im Reizklima des Atlantiks und der Nord- und Ostsee liegen, gibt es mittlerweile vermehrt Therapiezentren in südlichen Ländern wie Griechenland, Tunesien oder am Toten Meer. Die Behandlungsorte sollten nach der Art der Erkrankung ausgewählt werden. Für Menschen mit Stoffwechselerkrankungen ist das raue Klima des Atlantiks günstig, Neurodermitis Patienten tut dagegen auch das Tote Meer gut. Pollenallergiker sind an jedem Ort gut aufgehoben, da das Meeresklima allgemein recht allergenarm ist.   


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Heilwässer in Deutschland


  • Bäder und Wassergymnastik in warmem Meerwasser Sie eignen sich vor allem zur Reha bei Sportverletzungen, bei Muskel- und Rückenproblemen sowie zur Behandlung von Gelenkerkrankungen.
  • Bäder und Wassergymnastik im Meer Der Kältereiz wirkt bei Stoffwechselerkrankungen und zur allgemeinen Abhärtung.
  • Massagebäder wirken entspannend Über 100 Düsen massieren im warmen Wasser kreisförmig Ober- und Unterhaut. 
  • Inhalationen befreien die Atemwege Meerwasser wird in Inhalationsräumen vernebelt und so vom Patienten eingeatmet. Häufig werden dem Meerwasser zusätzlich ätherische Öle oder Medikamente beigemischt und mit vernebelt. 
  • Algen Auflagen, Wickel oder Packungen mit Algen wirken regenerierend und entspannend auf die Haut. Die in ihnen enthaltenen Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine werden von der Haut absorbiert und stimulieren der Stoffwechsel der Haut und des unterliegenden Gewebes. Sie eignen sich daher vor allem gegen Zellulitis, Akne oder andere Hautleiden. 
  • Schlick  Packungen mit Meeresschlick versorgen die Haut mit Mineralstoffen. Besonders hoch ist die Magnesium- und Calcium-Konzentration im Schlick. 

Beziehung und Bindung
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Loyalität – ein Wort, das sehr oft verwendet wird, aber selten wirklich verstanden. Was bedeutet es eigentlich, loyal zu sein? Es geht nicht nur darum, jemandem die Treue zu halten oder „den Rücken freizuhalten“. Loyalität ist tiefer. Sie ist das stille Versprechen, füreinander einzustehen, gerade dann, wenn es unbequem wird. Loyalität ist kein romantisches Ideal – sie ist Arbeit, aber sie lohnt sich. Denn sie macht Beziehungen tief, ehrlich und belastbar. Wer loyal ist, beweist nicht nur Stärke, sondern Charakter. Und wer loyale Menschen an seiner Seite hat, besitzt etwas sehr Wertvolles etwas, das man nicht kaufen kann. Also, pflege deine Beziehungen, investiere Zeit, sprich offen, steh zu den Menschen, die dir wichtig sind und prüfe, ob sie dasselbe für dich tun. Loyalität wächst da, wo echte Verbindung entsteht. Was ist Loyalität überhaupt? Loyalität ist die innere Verpflichtung, zu einem Menschen, einer Beziehung oder einer Gruppe zu stehen und zwar aus Überzeugung, nicht aus Zwang. Sie bedeutet Ehrlichkeit, Verlässlichkeit und emotionale Bindung. Loyalität zeigt sich nicht nur in großen Gesten, sondern vor allem im Alltag: indem man zuhört, nicht vorschnell urteilt, da bleibt, wenn’s schwierig wird. Wie entsteht Loyalität? Loyalität entwickelt sich über Zeit. Sie ist kein Schalter, den man umlegt. Dazu braucht man: Vertrauen, das sich langsam aufbaut , durch wiederholte Erfahrungen, bei denen man sich aufeinander verlassen kann. Verlässlichkeit, also Taten, die mit den Worten übereinstimmen. Ehrlichkeit, auch wenn sie manchmal wehtut. Gemeinsame Erlebnisse, vor allem die schwierigen, sie schweißen zusammen. Man kann Loyalität nicht einfordern, sie wächst, wenn beide Seiten kontinuierlich investieren. Warum ist Loyalität so wichtig? Weil sie Sicherheit schafft. In einer Welt, in der sich vieles ständig verändert, sind loyale Beziehungen wie ein sicherer Hafen. Sie geben uns das Gefühl, gesehen, verstanden und unterstützt zu werden ohne Masken, ohne Show. Loyalität bringt Stabilität in Freundschaften, Partnerschaften und Familien. Sie schützt vor dem schnellen „Wegwerfen“, das in unserer Gesellschaft leider oft statt echter Verbindung tritt. Ohne Loyalität sind Beziehungen beliebig, mit Loyalität werden sie tragfähig. Loyalität heißt nicht, alles zu schlucken oder sich selbst zu verlieren. Sie hat Grenzen. Wenn sie nur von einer Seite kommt oder auf Ausnutzung basiert, wird sie toxisch. Wahre Loyalität bedeutet auch, ehrlich zu sagen: „So geht das nicht“, wenn Respekt oder Fairness fehlen.
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